Wie kannst du
deine eigene
Singstimme finden?
Über diesen Gesangstipp
Dieser Gesangs-Tipp ist ein Resultat vieler Jahre an Erfahrung als Sänger und Gesangslehrer und soll dich dabei unterstützen einen natürlichen Zugang zu deiner persönlichen, natürlichen Singstimme zu finden.
Natürlich ersetzt dieser Artikel allein keinen professionellen Gesangsunterricht, aber ich hoffe er ist trotzdem hilfreich für dich.
Diesen Stimmtrainings-Tipp habe ich auch in einem englischsprachigen YouTube-Video erklärt, das weiter unten zu finden ist.
Viel Spaß beim Lesen, Ausprobieren, Üben und viel Erfolg beim Singen! 🙂
Singst du mit deiner natürlichen Singstimme?
Der Grund für diese Problematik ist, dass man noch gar nicht versteht, weshalb der Sänger oder die Sängerin so klingt. Man versteht die Gesangstechniken nicht, die diese/r SängerIn einsetzt, und selbst wenn man das würde, jeder Mensch hat eine eigene Physiologie, Erfahrungen und Gewohnheiten, welche die eigene Stimme geformt haben. Manche SängerInnen haben sogar Stimmbandschäden, die deren Klang zusätzlich beeinflussen, man wird also nie genau so klingen.
Und das ist auch gut so, denn die Welt braucht keinen Klon deines Lieblingssängers.
Wenn man seine Kehlkopfposition unnatürlich manipuliert, den Hals verkrampft oder ungesunde Spannungen die Stimme beeinflussen, kann das den Stimmumfang, Klang und die Gesundheit der Stimme negativ beeinflussen.
Wie findet man seine eigene Stimme?
Nach vielen Jahren als Vocal Coach, hat sich folgende Übung als besonders effektiv zum Finden der natürlichen Singstimme herausgestellt, und zwar: das Sprechen! Sprechen ist etwas, das wir tagtäglich tun und selten so sehr darüber nachdenken wie wir es machen.
Beginn damit ganz normal zu reden, wie du es auch im Alltag machen würdest. Wärend du so vor dich hinredest, hör auf die Melodie deiner Sprechstimme. Sag den Satz: „Hallo, wie geht’s dir?“ Wiederhole den Satz mehrmals und hör hin wie sich deine Stimme in der Tonhöhe auf- und abbewegt.
Ist dir aufgefallen, wie sich die Tonhöhe deiner Stimme verändert hat, als du die Phrase gesagt hast?
Wenn wir sprechen, bleibt unsere Stimme nicht einfach nur auf einer Tonhöhe (außer bei dem einen Lehrer, den wir mal hatten, der uns halb einschalfen ließ).
Normalerweise hat unsere Sprechstimme auch eine Art Melodie. Diese Melodie wird von unseren Emotionen beeinflusst und davon wie wir gewisse Wörter betonen. Wir „singen“ also bereits ein bisschen, während wir sprechen.
Wir werden diese natürliche Art der Tonproduktion in unseren Gesang übertragen. Wenn man vom Sprechen zum Singen wechselt, können eigenartige Dinge passieren.
Stell dir die folgende Situation vor: Du unterhältst dich am Lagerfreuer mit deinen Freunden. Du führst ein entspanntes Gespräch – als plötzlich jemand auf dich zukommt, eine Gitarre in der Hand, und dich auffordert etwas zu singen.
Deine Stimme, die gerade noch entspannt war, kann plötzlich in einen Gesangsmodus umschalten, der deinen Klang total verändert und deine Stimme vielleicht sogar verspannt. Bei manchen Personen passiert genau das Gegenteil und die Stimme wird plötzlich schwach und hauchig.
Diese Veränderungen können auch eher subtil sein, und vielleicht fällt es dir nicht einmal auf. Es ist wie ein Schalter im Kopf, der die Muskeln deiner Stimme und des Körpers anders einstellt sobald du ans Singen denkst.
Wenn dein Gesangsmodus schlecht „programmiert“ ist, bekommst du Probleme mit deiner Singstimme, deshalb ist es so wichtig, deine natürliche Gesangsstimme zu finden.
Überraschtes "Aaah"
Wir beginnen mit einem geläufigen Klang in unserer normalen Sprechstimme und zwar „Aah!“ wie wenn einem plötzlich etwas wichtiges einfällt. Sag: „Aah, deshalb!“
Sag es auf eine beiläufige Art und Weise, simples Sprechen oder Schauspielen. Stell dir vor, dir wird gerade klar warum du öfter Probleme beim Singen hattest.
„Aah, deshalb!“
Ton halten
Als nächsten Schritt, experimentiere etwas mehr mit diesem Sound und Gefühl. Wir starten wieder in der lockeren Sprechstimme: „Aaaah! Okaaaaay!“ und bleiben auf der letzten Silbe liegen und behalten dabei das gleiche „gesprächige“ Gefühl, die selbe Lockerheit und positive Einstellung.
Mach dir keine Gedanken darüber, ob das in irgendeiner Weise „gut klingt“, es ist wichtiger, dass du dabei locker bleibst und es sich gut anfühlt.
Sirene
Wenn du es schaffst die Note zu halten, ist der nächste Schritt, den gehaltenen Ton in der Tonhöhe zu verändern. Geh mit deiner Stimme höher und dann wieder tiefer auf dem gehaltetenen „Aaah“ oder „Aaay“. Denk daran das Gefühl einer positiven Realisation zu nutzen: „Aaaaaaaah!“ und zieh‘ den Ton in die Höhe wie eine Sirene.
Wiederhole die Übung mehrere Male und behalte das lockere und spontane Gefühl. Es kann auch helfen, vor dem „Ah“ einen anderen Satz zu sagen, um besser im natürlichen Sprechgefühl zu bleiben. Beispielsweise: „Das ist ja interessant… Aaaaaaah(Sirene)!!“
Solltest du dir damit noch etwas schwer tun, mach dir keine Sorgen. Jeder kann seine natürliche Singstimme finden, es braucht auch etwas Geduld. Man muss dabei sein Gehird regelrecht austricksen, damit es nicht automatisch in den vorprogrammierten „Gesangsmodus“ wechselt, den man schon seit vielen Jahren so gewöhnt ist.
(Englischsprachiges) YouTube-Video zu diesem Artikel
Dieser Blogartikel basiert auf meinem englischsprachigem YouTube-Video „How to Find Your Own Natural Singing Voice“, das du dir unterhalb ansehen kannst. Einige der Punkte und Übungen werden dadurch eventuell noch etwas besser veranschaulicht.
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Ich hoffe diese Tipps sind hilfreich für dich.
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